ENOCH ARDEN
Stift Viktring, Freskensaal
Maximilian Achatz, Rezitant
Erwin Kropfitsch, Klavier
RICHARD STRAUSS – Op. 38, TrV 181
Enoch Arden ist ein liebevoller Ehemann und Vater von drei Kindern, der nach einem Missgeschick nicht mehr eigenständig als Fischer arbeiten kann. Er verlässt seine Familie, um für deren Unterhalt auf einem Schiff anzuheuern.
Seine Frau Annie und die Kinder lässt er in der Obhut seines besten Freundes Philipp Ray zurück, der auf seine stille Art immer noch in Annie verliebt ist, die ihm aber einst den eigenwilligen Enoch vorgezogen hatte. Das Schiff gerät auf seiner Reise nach China in schwere Seenot. Gemeinsam mit zwei Kameraden kann sich Enoch auf eine Insel retten. Die Gefährten sterben, er bleibt für zehn Jahre auf der Insel gefangen, bis er zufällig gerettet wird. Gealtert und durch die Entbehrungen schwer gezeichnet, findet er in seinen Heimatort zurück, wo er längst für tot erklärt worden ist. Annie lebt nun mit Philipp zusammen. Der Heimkehrer gibt sich nicht zu erkennen und siecht gebrochenen Herzens einsam dahin. Erst auf dem Totenbett offenbart er der Wirtsfrau Miriam sein Schicksal.
RICHARD STRAUSS verwandelte das 1864 entstandene Versepos im Jahre 1897 zu einem Melodram, in welchem er die Balance zwischen den musikalischen und den dramatischen Elementen sorgfältig ausarbeitete.
ENOCH ARDEN ist eine bewegende Erzählung über Liebe, Verzicht und Opfer, die sowohl in TENNYSONS Gedicht als auch in STRAUSS ´ musikalischer Interpretation eindrucksvoll zur Geltung kommt.
Die künstlerische Herausforderung bei der Erarbeitung des Melodrams liegt für den Pianisten ERWIN KROPFITSCH und für den Schauspieler MAXIMILIAN ACHATZ in der emotionalen Tiefe der Geschichte, die authentisch vermittelt werden muss. Dies erfordert eine enge und harmonische Verbindung zwischen Musik und Sprache.